Foto: Zwei ältere Damen lehnen sich aus einem großen Fenster und blicken freudig den nahenden DRK-Mitarbeiter an.
Foto: A. Zelck / DRKS

Den Helfern geht das Mittelalter aus

Bad Hersfeld. Drei Einsatzorte hatten die ehrenamtlichen Helfer des Deutschen Roten Kreuzes aus Bad Hersfeld alleine am Samstag: Ein halbes Dutzend freiwilliger Ersthelfer betreute die Gäste des Eschweger Open- Flair- Festivals, die anderen warben zur besten Einkaufszeit in der Bad Hersfelder Fußgängerzone um Mitglieder und Interesse für die Arbeit. Danach besetzten sie die Unfallhilfsstelle an der Stiftsruine für die Besucher der Opernfestspiele.

Hornickel

Zum Helfen ist niemand zu alt: Hans Feick macht sich mit dem Elektro- Schocker zur Wiederbelebung vertraut. Foto: Hornickel

„Und damit sind wir heute schon personell ausgereizt“, stellte Vorsitzender Jürgen Harth fest. Nur einen Stamm von 15 bis 20 Aktiven zählt das Ehrenamts- DRK in Bad Hersfeld.
Zwar hat das Rote Kreuz eine Nachwuchsabteilung, in der Sara Wolf Jungen und Mädchen ab sechs Jahren die Freude am Helfen vermittelt, und auch eine gute Mannschaft an älteren Leuten, die sich in den Dienst am Nächsten stellen. Beim „Mittelalter“, also in der Altersklasse der 35- bis 50- Jährigen, klafft eine große Lücke. Mitglieder wie Gudrun Banach, die mit neun Jahren ins Jugendrotkreuz eintrat und damals bei Übungen Unglücksopfer mimte oder Verletzte täuschend ähnlich schminkte und nach 40 Jahren immer noch mitzieht, sind die Ausnahme. „Und was krieg’ ich dafür?“, diese Frage hören die Angehörigen des Roten Kreuzes, wenn sie Menschen für den ehrenamtlichen Dienst am Nächsten gewinnen wollen.
 

Helfen macht Spaß

Leider, so Jürgen Harth, der seit sechs Jahren Vereinsvorsitzender ist, stünden bei den Menschen die ehrenamtlichen Helfer im Schatten der Profis vom Rettungsdienst. Äußerlich ist das auch nicht so schnell erkennbar, denn alle Helferinnen und Helfer tragen rot- weiße Schutzbekleidung.
 Über den Unterschied des Helfens aus Berufung oder als Beruf informierten die Mitglieder der Ortsvereinigung in der Fußgängerzone. Sie zeigten, wie man Verbände anlegt, Bilder aus dem DRK- Leben und führten den Ersthelfer- Defibrillator vor. (kh)

 

Quelle: Hersfelder Zeitung, Ausgabe vom 16.08.2010 (Artikel bei der HZ Online: Hier klicken!)